, Wien Newsletter Oktober 2019

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Burghauptmann Hofrat Mag. Reinhold Sahl

Vorwort des Burghauptmanns/Foreword by the castle captain

Sehr geehrte LeserInnen und Leser,

in meiner Funktion als Burghauptmann darf ich Sie herzlich beim ersten Newsletter der Burghauptmannschaft Österreich begrüßen.

Seit 2013 hat die Burghauptmannschaft Österreich zahlreiche EU-Projekte eingereicht und manche davon wurden tatsächlich genehmigt. Dadurch konnten wichtige Anliegen der Weiterbildung im Bereich Erhaltung historischer Gebäude in Angriff genommen und umgesetzt werden.
Neben den EU-Projekten hat die Burghauptmannschaft auch anderen innovativen Ideen und künstlerischem Ausdruck Raum gegeben, wodurch vielseitige und spannende Synergien erreicht wurden.
Mitarbeiter, Mieter, Projektpartner und die breite Öffentlichkeit haben von all diesen Projektinitiativen profitiert und werden das weiterhin. Einmal angestoßen, rollt der Ball und es kommen immer wieder neue Ideen und Ziele dazu, die es wert sind verfolgt zu werden.
2016 wurde der Hofburg Wien auf Antrag der Burghauptmannschaft Österreich das Europäische Kulturerbesiegel zuerkannt. Auf Grund unserer aktiven Rolle unter den ausgezeichneten Stätten sind wir seit kurzem auch Koordinator des EHL@Netzwerks, einer Struktur, die allen bestehenden und zukünftigen Kulturerbesiegel-Trägern wertvolle Erfahrungen und Werkzeuge zur Verfügung stellen wird, um sie dabei zu unterstützen, ihren Aufgaben als Kulturerbeträger gerecht zu werden.
Im neuen Newsletter informieren wir Sie über unsere bisherigen und laufenden Aktivitäten, disseminieren unsere EU-Projekte und –inhalte, und leisten unseren Beitrag zu einer noch besseren Vernetzung im entstehenden neuen Sektor des Kulturellen Erbes.

Unterstützen Sie uns in unseren zukünftigen Aufgaben, indem Sie uns Ihre Beiträge, Wünsche und Anregungen zukommen lassen. Wir bieten Ihnen gerne eine Plattform zum Austauschen und Vernetzen.

HR Mag. Reinhold Sahl
Burghauptmann

Dear Reader, dear Colleagues,

in my role as Burghauptmann, I would like to welcome you to the first Newsletter of Burghauptmannschaft Österreich.

Since 2013, Burghauptmannschaft Österreich has submitted a number of EU projects and some of them have actually been approved. As a result, important requests of further education in the field of maintenance of historic buildings could be tackled and implemented.
In addition to the EU projects,
Burghauptmannschaft has also given space to other innovative ideas and artistic expressions, achieving versatile and exciting synergies.
Employees, tenants, project partners and the general public have benefited from all these project initiatives and will continue to do so. Once kicked, the ball rolls and there are always new ideas and goals that are worth pursuing.
In 2016, Imperial Palace Vienna was awarded the European Heritage Label at the request of
Burghauptmannschaft Österreich. As a result of our active role among the award-winning sites, we have recently become coordinator of the EHL@Network, a structure that will provide valuable expertise and tools to all existing and future bearers of the heritage label, supporting them in mastering their Cultural Heritage mission.
In the new Newsletter, we inform you about our previous and ongoing activities, disseminate our EU projects and content, and contribute to even better networking in the emerging new Cultural Heritage sector.

Support us in our future tasks by sending in your contributions, wishes and suggestions. We are happy to offer you a platform for sharing and networking.. Please send suggestions, wishes and possible contributions.

Reinhold Sahl
Burghauptmann

Wussten Sie, dass
Reinhold Sahl das Amt des Burghauptmanns, mit Sitz in der Hofburg Wien, seit 2010 bekleidet. Eine Position, die auf das mittelalterliche Amt des Burggrafen, sowie auf das Amt eines römischen Praefectus Castrorum, zurück zu führen ist. Mit relativer Sicherheit gibt es dieses Amt zumindest seit dem Jahr 1530, es wird allerdings auch davor ab 1443 in einzelnen Dokumenten erwähnt.
Das macht die Position des Burghauptmanns zu einer der historisch am längsten existierenden in ganz Europa, wenn nicht weltweit.
Damit einher geht auch eine große Verantwortung für das historische Erbe Österreichs und dessen Erhaltung.

Did you know that...
that Reinhold Sahl is in office as
Burghauptmann (captain of the castle) since 2010, seated in the Imperial Palace Vienna. A function that can be traced back to the medieval burgrave's office, as well as to the office of a Roman Praefectus Castrorum. With relative certainty, this office exists at least since 1530, but is also mentioned before as early as 1443.
This makes the captain's position one of the historically longest existing in Europe, if not worldwide.
This goes along with a great responsibility for the Historical Heritage of Austria and its maintenance. 

Information: Burghauptmannschaft Österreich

Der Riesenschritt/The Big Step – das erste EU-Projekt der Burghauptmannschaft Österreich.

2014 wurde es Wirklichkeit: dieser MODI-FY Projektantrag im brandneuen Programm Erasmus+ wurde von der Österreichischen Nationalagentur genehmigt und damit der Grundstein für die folgenden Projektaktivitäten der Burghauptmannschaft Österreich gelegt.

Das Ziel von MODI-FY (Maintaining Historic Buildings and Objects through Developing and Up-grading Individual Skills of Project Managers: Fostering European Heritage and Culture for Years to come – Erhaltung historischer Gebäude und Objekte durch Entwicklung und Verbesserung individueller Fähigkeiten der ProjektmanagerInnen: Förderung Europäischen Erbes und Kultur für die Zukunft) war, Instandhaltungsmanagern und Instandhaltungsassistenten für historische Gebäude (im Antrag noch Projektleiter und Projektleiter-Assistenten genannt) die Möglichkeit zu geben, die geforderten zertifizierten Fähigkeiten und Kompetenzen zu erwerben, die von den verantwortlichen Organisationen/Behörden erwartet und benötigt werden.

Dazu gehören die

  • Feststellung vorhandener Ausbildungen und verfügbarer Fähigkeiten/Kenntnisse
  • "Blended" Lernangebot für Projektmanagerinnen und Projektmanager und Assistentinnen und Assistenten von Projektmanagern
  • Train-the-Trainer Ausbildung für Spezialisten auf dem Gebiet der Erhaltung historischer Objekte
  • Einführung eines europäischen Zertifikats, ausgestellt durch die ECQA – European Certification and Qualification Association.

Es war ein hartes Stück Arbeit, aus sieben nationalen Terminologien und Begriffen ein einheitliches System abzuleiten und zu definieren. Lange Diskussionen und Erklärungen waren nötig, um die Grundlage für die relevanten Lerninhalte sowie die entsprechende Zertifizierung zu schaffen.
Im Herbst 2017 war es dann geschafft: die Module von MODI-FY waren verfügbar und die ersten Kurse wurden unter dem Dach der neugeschaffenen The European Heritage Academy (EHA) durchgeführt.
Der Weg dorthin war mitunter steinig – galt es doch, die alltägliche Arbeit mit den Projektanforderungen unter einen Hut zu bringen. Die Lernkurve der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter war ebenso steil und führte kontinuierlich nach oben, mit einigen kurzen Absackern, die den herausfordernden Projektaktivitäten geschuldet waren.
Doch am Ende waren alle mit dem Ergebnis zufrieden – die Projektpartner, da die MODI-FY Module den Weiterbildungsbedarf der Instandhaltungsmanager decken, die Nationalagentur, da die Projektergebnisse den versprochenen Aktivitäten im Antrag entsprechen und die Nutzenden der Projektwebsite bzw. der Zertifizierungsplattform, da endlich auch ihre informell und non-formal erworbenen Fähigkeiten anerkannt werden.

In 2014 it became reality: this MODI-FY project application in the brand new programme Erasmus + was approved by the Austrian National Agency and thus laid the foundation for the following project activities of Burghauptmannschaft Österreich.

The main goal of MODI-FY (Maintaining Historic Buildings and Objects through Developing and Up-grading Individual Skills of Project Managers: Fostering European Heritage and Culture for Years to come – Maintenance of Historic Buildings and Objects by Developing and Improving Individual Capabilities of Project Managers: Promoting European Heritage and Culture for the Future) was to give maintenance managers and maintenance assistant managers for historic buildings (referred to in the application as project managers and assistant project managers) the opportunity to acquire the required certified skills and competences expected and anticipated by responsible organisations / authorities.

These include

  • recognition of previous learning and already available skills
  • blended learning offer for Project Managers and Assistant Project Managers for Historic Objects
  • Train-the-Trainer training for specialists in the maintenance of historical buildings
  • establishment of a European certificate issued by ECQA - European Certification and Qualification Association

It was hard work to derive and define a unified system from 7 national terminologies and terms. Long discussions and explanations were necessary to provide the basis for relevant learning content and certification.
In autumn of 2017, it was done: MODI-FY modules were available and the first courses were held under the umbrella of the newly created The European Heritage Academy (EHA).
Occasionally the way there was stony - it was a challenge to harmonise the everyday work with the project requirements. The learning curve of staff was also steep and going upwards, with a few short slumps due to the challenging project activities.
But in the end, everyone was satisfied with the result - the project partners, as the MODI-FY modules cover the training needs of maintenance managers, the National Agency, as the project results correspond to the proposed activities in the application and the users of the project website or certification platform, as finally their informal and non-formally acquired skills are also recognised.

Information: Projekt MODI-FY

Die Riesenzukunft – das nationale Folgeprojekt/The Great Future - the national follow-up project The European Heritage Academy

Basierend auf den MODI-FY Elementen agiert die Ende 2017 gegründete The European Heritage Academy als Drehscheibe für die gezielte Weiterbildung von Instandhaltungsmanagern in der gesamten Europäischen Union und wird laufend ausgebaut.

Hinter der EHA, wie die Academy kurz genannt wird, stehen die Burghauptmannschaft Österreich und das Bundesdenkmalamt Österreich (BDA) als Träger, die damit auf den Bedarf an Weiterbildung im Bereich Historische Gebäude reagiert haben.
Lange Zeit wurde der Weiterbildungsaspekt in den verantwortlichen Organisationen vernachlässigt bzw. den Leitern oder gar den einzelnen Mitarbeitern überlassen. Zusätzlich wurde dem damaligen Bundesministerium für wirtschaftliche Angelegenheiten, zu dessen Ressortbereich die Burghauptmannschaft Österreich gehörte, die Verantwortung für deren eigene fachliche Grundausbildung übertragen. Die speziellen Anforderungen für historische Gebäude konnten darin nicht ausreichend abgebildet werden.
Burghauptmann Reinhold Sahl wollte allerdings dafür sorgen, dass vorhandenes Wissen und Kompetenzen einerseits in der Organisation erfasst und erhalten bleiben, während gleichzeitig notwendige Weiterbildungsschritte strukturiert und geplant gesetzt werden. Damit war die Idee zum Projekt MODI-FY geboren. Jetzt galt es, diese vorhandenen Lernelemente und Kursangebote einem weiteren Kreis an Instandhaltungsmanagern zugänglich zu machen, was zur Gründung von The European Heritage Academy, kurz EHA, führte.

Die EHA bietet eine europaweit anerkannte, zertifizierte Weiterbildung auf EQF-Level 4 und 5 an, welche in Zukunft vermehrt in öffentlichen Ausschreibungen verlangt wird. Trainings verbinden langjährige Erfahrung in der Baudenkmalpflege, sowie im Trainings- und Weiterbildungsbereich und ermöglichen so rasche Lernerfolge in angenehmer Lern-Umgebung. Die Ziele sind die Vermittlung des aktuellen Stands der Baudenkmalpflege und der notwendigen Kompetenzen für Eigentümerinnen und Eigentümern sowie Instandhaltungsmanagern von historischen Gebäuden. Deshalb werden neben den Trainings und den Zertifizierungen bzw.Validierungen auch laufende Update-Workshops angeboten. Damit schafft die EHA die Voraussetzung für perfekte Lern-Ergebnisse und höchste Zufriedenheit der Kunden.

Neben den im Projekt MODI-FY entwickelten Modulen bietet die Academy Raum für Weiterbildung von traditionellem Handwerken, wie im Projekt PRO-Heritage vorgesehen, und anderen relevanten Bildungselementen, abgeleitet aus weiteren laufenden und zukünftigen (EU) Projekten.
Außerdem werden Bundesländertage organisiert, die auch Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Bundesländern und dem benachbarten deutschsprachigen Ausland Gelegenheit zum Netzwerken und Erfahrungsaustausch bieten.

EHA Kurse werden laufend angeboten und bilden gemeinsam mit Online Lernschritten die Basis für die Zertifizierung durch die ECQA – European Certification and Qualification Association (www.ecqa.org), eine in Österreich ansässige internationale Vereinigung.

Based on MODI-FY elements, The European Heritage Academy, founded in late 2017, acts as a hub for the systematic further education of maintenance managers throughout the European Union and is constantly being expanded.

Behind the EHA, as the Academy is briefly referred to, stand Burghauptmannschaft Österreich and the Bundesdenkmalamt Österreich/Monument Office (BDA) as bearers who have responded to the growing need for further education in the field of Historic Buildings.
For a long time, the training aspect in responsible organisations was rather neglected or left to the leaders or even the individual employees. In addition, the at the time called Federal Ministry for Economic Affairs, whose area of responsibility includes
Burghauptmannschaft Österreich, was given responsibility for their own basic technical training. Thus, this could not sufficiently cover the special requirements of Historic Buildings.
Burghauptmann Reinhold Sahl, however, wanted to ensure that existing knowledge and competencies are, on the one hand, recorded and maintained in the organisation, while at the same time necessary further education steps are set in a structured and planned way. So, the idea for the MODI-FY project was born. After completion of MODI-FY the task was to make these existing learning elements and courses available to a wider circle of maintenance managers, which led to the founding of The European Heritage Academy, EHA for short.

EHA offers a Europe-wide accredited, certified advanced training at EQF level 4 and 5, which will be increasingly required in public tenders in the future. Trainings combine many years of experience in the maintenance of historical monuments, as well as in the field of training and further education, thus enabling rapid learning success in a pleasant learning environment. The objectives are to communicate the current state of architectural conservation and the necessary competences for owners as well as maintenance managers of Historic Buildings. Therefore, in addition to the training and certifications or validations, ongoing update workshops are offered. This way EHA creates the pre-condition for perfect learning results and highest customer satisfaction. 

In addition to the modules developed in the MODI-FY project, the Academy offers training in traditional crafts, as foreseen in the PRO-Heritage project, and other relevant educational elements derived from other current and future (EU) projects.
Beside those, Federal State Days are organised, which offer participants from the federal states and neighbouring German-speaking countries the opportunity to network and exchange expertise.

EHA courses are offered on an ongoing basis and, together with online learning, form the basis for certification by ECQA - European Certification and Qualification Association (www.ecqa.org), an Austrian-based international association.

Information: The European Heritage Academy

Logo PRO-Heritage

Die Riesenüberraschung/The Big Surprise – das Horizon 2020 Projekt PRO-Heritage

Im Juni 2017 hatte die Burghauptmannschaft Österreich einen Projektantrag für Horizon 2020 eingereicht, der mit mehr als 90 Prozent erreichten Punkten auf der Warteliste landete. Kaum jemand erinnerte sich Ende 2018 noch daran…

Und dann kam plötzlich aus heiterem Himmel doch noch die Genehmigung für PRO-Heritage; ein Projekt das bestrebt ist, Fachleuten und Handwerkern Weiterbildung anzubieten, die traditionelle Kompetenzen und Fertigkeiten zur Optimierung der Energieeffizienz und der Nutzung von erneuerbaren Energien für das historisch erbaute Erbe vermittelt. Die Lernelemente beruhen dabei auf Best Practice der Partnerorganisationen. Darüber hinaus schafft PRO-Heritage – Protect traditional built Heritage Skills – eine Struktur sowie ein Umfeld für regelmäßigen Austausch von Gesellen in Europa, um von einander zu lernen bzw. sich über Kompetenzen und Fähigkeiten auszutauschen.

Die wichtigsten Anliegen von PRO-Heritage sind

  • der Schutz der traditionellen Kompetenzen und Fähigkeiten für das errichtete kulturelle Erbe, die für Energieeffizienz und erneuerbare Energien von Bedeutung sind
  • die Notwendigkeit, ausreichend ausgebildete und geschulte Fachkräfte und Handwerker in die "sanfte" Konservierung, Wartung und laufende Pflege einzubeziehen
  • die Notwendigkeit, diese Fachkräfte und Handwerker zu zertifizieren, um ihnen die Anerkennung ihrer Kompetenzen und Fähigkeiten zu ermöglichen

Das Erreichen einer besseren Energieeffizienz in historischen Gebäuden wird als WIN-WIN-Situation für alle gesehen – Eigentümer tragen geringere Energiekosten, Bewohner genießen modernen Komfort zu vernünftigen Preisen und die Gesellschaft senkt insgesamt den Energieverbrauch und CO2-Ausstoß, was in Zeiten wie diesen unumgänglich ist.

In June 2017, Burghauptmannschaft Österreich had submitted a project proposal for Horizon 2020, which landed on the waiting list with more than 90 percent points achieved. Hardly anyone remembered it at the end of 2018 ...

And then suddenly, out of the blue, the approval for PRO-Heritage came; a project that seeks to provide training to professionals and craftsmen that conciliates traditional competencies and skills for optimising energy efficiency and the use of renewable energy in historically built heritage. The learning elements are based on best practices of the partner organisations. In addition, PRO-Heritage Protect traditional built Heritage skills - creates a structure and environment for regular exchanges of journeymen across Europe to learn from each other, to share and exchange competencies and skills.

The main objectives of PRO-Heritage are

  • the protection of traditional skills and capabilities for built Cultural Heritage, which are important for energy efficiency and renewable energy
  • the need to involve adequately trained and skilled professionals and craftsmen in "gentle" conservation, maintenance and ongoing care
  • the need to certify these professionals and craftsmen to enable them for recognition of their competences, skills and abilities.

Achieving greater energy efficiency in Historic Buildings is seen as a WIN-WIN Situation for everyone - owners have lower energy bills, residents enjoy modern comfort at reasonable prices, and society reduces overall energy consumption and carbon footprint, which is inevitable in these times.

Information: PRO-Heritage

Die Riesenaufgabe – das Kulturerbesiegel und das EHL@Netzwerk/The Big Task - the Cultural Heritage Label and the EHL@Network

Im Jahr 2016 erhielt die Hofburg Wien das Europäische Kulturerbesiegel, kurz EHL genannt. Damit zeichnet die Europäische Union seit 2013 Stätten aus, die eine Symbolkraft für die gemeinsame Geschichte, Einigung und Identität Europas haben. Dazu zählen Denkmäler, Gedenkstätten, archäologische und industrielle Stätten, Kulturlandschaften, Kulturgüter oder immaterielles Kulturerbe.

Das Siegel rückt europäische Errungenschaften und Werte wie Frieden, Freiheit, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Toleranz und Solidarität in den Fokus und schlägt von historischen Ereignissen eine Brücke in die Gegenwart. Bislang wurden 38 Stätten EU-weit ausgezeichnet, darunter die Hofburg Wien (2016) und Carnuntum (2014). In der Auswahlrunde 2017 kamen unter anderem Schengen und der Vertrag von Maastricht dazu (Quelle: https://www.creativeeurope.at/eu-kulturpolitik/europaeisches-kulturerbe-siegel.html ). Seit der Verleihung engagierte sich die Burghauptmannschaft Österreich auch aktiv im vormals informellen Netzwerk der EHL-Träger.

Als dann Ende 2018 die Ausschreibung für ein offizielles EHL Netzwerk vorlag, da musste als logische Folge ein Antrag her – obwohl der Einreichtermin der 3. Jänner (!) war. Also, Weihnachtsurlaub adé
Mit viel Ehrgeiz wurde ein umfassender Projektantrag mit insgesamt 19 Trägerorganisationen von EHL Stätten als Partner und weiteren zehn als assoziierte Partner erarbeitet und eingereicht – und war erfolgreich. Das Projekt EHL@N ist gerade eben aus den Startlöchern und wird in den kommenden Monaten volle Fahrt aufnehmen.

In 2016, Imperial Palace Vienna was awarded with the European Heritage Label, or EHL for short. Since 2013, the European Union is excelling sites that are symbolic of Europe's shared history, unification and identity. These include monuments, memorials, archaeological and industrial sites, cultural landscapes, cultural assets or intangible cultural heritage.

The label focuses on European achievements and values such as peace, freedom, democracy, the rule of law, tolerance and solidarity, bridging historical events with the present. To date, 38 sites have been awarded EU-wide, including Imperial Palace Vienna (2016) and Carnuntum (2014). Among others, Schengen and the Maastricht Treaty were added throughout the 2017 selection round (source: https://www.creativeeurope.at/eu-kulturpolitik/europaeisches-kulturerbe-siegel.html ). Since the award ceremony, Burghauptmannschaft Österreich has also been actively involved in what used to be the informal network of EHL bearers.

So, when the call for an official EHL network was available at the end of 2018, as logical consequence a proposal was a must - even though the submission deadline was January 3rd (!). Thus, Christmas holiday good bye ...
With great ambition, a comprehensive project proposal with a total of 19 bearing organisations of EHL sites as partners and a further ten as associated partners was developed and submitted - and became successful. The EHL@N project is just about raring to go and will pick up speed in the coming months

Logo BIMherit

Blitzlicht/Flashlight – BIMherit

Die Burghauptmannschaft Österreich ist nicht nur als Antragsteller und Projektpartner in (EU) Projekten aktiv. In vielen Fällen agiert sie als Auftraggeber, Veranstaltungsort oder im Fall von BIMherit als Bedarfsträger, was heißt die Hofburg Wien wird quasi als "Versuchskaninchen" bzw. Pilotstandort involviert.

Bei BIMherit handelt es sich um ein FFG (Österreichische Forschungsförderungs-Gesellschaft) finanziertes Projekt, mit dem Ziel der Erstellung eines Leitfadens zur Einführung von BIM (Building Information Modelling) speziell für historische Gebäude. Es enthält konkrete Richtlinien für die Einführung von BIM in historischen Gebäuden in Österreich und soll generell in denkmalgeschützten Gebäuden anwendbar sein. Grundlage hierfür ist eine klare Definition und Funktion von BIM für das kulturelle Erbe, die Ableitung und Definition von BIM-Schnittstellen zu internen IT-Systemen und beteiligten Auftragnehmern (Bauunternehmen, Restauratoren, Planer, Architekten usw.).

In BIMherit wird unter Einbeziehung der verschiedenen Stakeholder untersucht, ob BIM der richtige oder der beste Weg ist, um Objekte wie historische Gebäude zu modellieren und zu dokumentieren. Der Ansatz des Projekts in Bezug auf Innovation und Projektvorgangsweise ermöglicht eine begründete Entscheidung über die Fortführung, falls nach der Analyse des Problems und des Marktes oder bei der Beschreibung der BIM-Funktionen und der angemessenen Verwendung für das kulturelle Erbe deutlich wird, dass BIM nicht geeignet wäre. Die Fortsetzung des Projektes mit Förderung wurde von der FFG genehmigt und wird sogar ein Folgeprojekt nach sich ziehen, in welchem die BIMherit-Ergebnisse umgesetzt werden sollen.

Burghauptmannschaft Österreich is not only active as an applicant and project partner in (EU) projects. In many cases, it acts as a client, venue or, in case of BIMherit, as demand carrier or consumer, meaning Imperial Palace Vienna is virtually involved as "guinea pig" or pilot location.

BIMherit is a project funded by the Austrian Research Promotion Agency (FFG) with the aim of producing a guideline for the introduction of BIM (Building Information Modelling) especially for Historical Buildings. It contains concrete guidelines for the introduction of BIM in Historical Buildings in Austria and should generally be applicable in listed buildings. The basis for this is a clear definition and function of BIM for Cultural Heritage, the derivation and definition of BIM interfaces to internal IT systems and involved contractors (construction companies, restorers, planners, architects, etc.).

BIMherit explores, with the involvement of various stakeholders, whether BIM is the right or the best way to model and document objects such as Historical Buildings. The project's approach to innovation and project operation allows for a reasoned decision on continuation if, after analysing the problem and the market or describing the BIM functions and the appropriate use for Cultural Heritage, it becomes clear that BIM is inappropriate. The continuation of the project with funding was approved by the FFG and will even entail a follow-up project in which the BIMherit results are being implemented.

Information: BIMherit