Tiroler Volkskunstmuseum

Tiroler Volkskunstmuseum
Foto: Wild/BHÖ

 6020 Innsbruck, Universitätsstraße 2 

Allgemeines und Historisches
Die Verwaltung, der Betrieb und die technische Betreuung dieser Liegenschaft erfolgt über das Amt der Tiroler Landesregierung.

Das Tiroler Volkskunstmuseum ist im so genannten "Neuen Stift" untergebracht. Insgesamt sind am Gebäude acht Baustufen feststellbar, wobei nur die erste, dritte und vierte das Äußere des Baues geprägt haben. Die übrigen betreffen bloß innere Umbauten.

1. Baustufe: 1553-1565 Neubau unter Einbeziehung älterer und zum Teil in die Tiefe reichender Bauteile in den ganzen Komplex. Sie bilden die Grundlage für die Ausdehnung des Baues: An der Nord- und Ostseite, das etwa die Hälfte des Nordflügels gegen die Nordostecke hin einnehmende und dreigeschossig aufgehende Liechtensteinhaus, an der Südostecke, das wahrscheinlich ebenfalls dreigeschossige Laubenberghaus, das bestimmend für den Ost- und Südflügel wird, und im Südflügel Grundmauern des alten, wahrscheinlich 1290 schon bestehenden Franziskanerklosters. Planung und Bauleitung obliegen Andrea Crivelli aus Trient. Örtlicher Bauführer ist Niclas Türing d. J. Nach Crivellis Tod übernimmt 1557 Hofbaumeister Paul Uschal die Bauleitung. Nach Türings Tod 1558 wird an dessen Stelle Marx della Bolla vom Comosee berufen.
2. Baustufe: 1587 wird im östlichen Eckraum des Kapitelhauses (Südtrakt) eine Franziskuskapelle eingerichtet.
3. Baustufe: Der Umbau von 1688 kann stilistisch Hofbaumeister Johann Martin Gumpp d. Ä. zugewiesen werden. Das zweite Obergeschoß wird wie das erste in Mauerwerk ausgebaut, wobei nur das Dach etwas gehoben werden muss, während die Außenmauern in der nötigen Höhe vorhanden sind. Weiters wurden auch verschiedene Veränderungen am Nordtrakt vorgenommen.
In diese Baustufe gehört aus stilistischen Gründen auch die Stuckierung der damals noch als solche bestehenden Franziskuskapelle und wohl auch des Kapitelsaales im Südflügel.
4. Baustufe: Der Umbau von 1719/20 durch Georg Anton Gumpp. Die Straßenfassade des gesamten Nordtraktes mit Ausnahme des Treppenhauses wird neu gebaut. Der Haupteingang wird in die erste Achse der Nordfront (rechts), an die Schmalseite der Eingangsvorhalle, verlegt. Sehr wahrscheinlich wird damals ein Neubau des Baukörpers des alten Liechtensteinhauses vorgenommen und somit jene Raumeinteilung geschaffen, die die Pläne des späteren Generalseminars von 1784/90 zeigen.
5. Baustufe: 1787 Adaptierung des Gebäudes als theologisches Generalseminar. Das Erdgeschoß bleibt im wesentlichen bis auf den Einbau von Sanitäranlagen im Archiv und im wohl alten Vorratsraum der Hauptküche sowie die Bützung der alten Franziskuskapelle als "Speiß" (Vorratsraum) unverändert.
6. Baustufe: Adaptierung und Veränderung der Innenräume im Zusammenhang mit der Abtretung des Gebäudes an die Bezirkshauptmannschaft 1850 bzw. mit der Benützung als k.k. Staatsgymnasium 1868-1910.
7. Baustufe: 1927-1929 Adaptierung als Volkskunstmuseum, wobei der Kreuzgang wieder auf sein ursprüngliches Niveau gebracht wird. Im Erdgeschoß werden die Gewölbe in Küche und Kapitelsaal restauriert und etliche Portale und Türen erneuert.
8. Baustufe: 1971 wird eine neue Kellertreppe im südlichen Kreuzgang gebaut.

Nutzer:
Tiroler Volkskunstmuseum
 
Zuständige Abteilungen der Burghauptmannschaft Österreich:
Bau   Abteilung 305 - Bau Innsbruck
Haustechnik   Abteilung 305 - Bau Innsbruck
Verwaltung   Abteilung 201 - Verwaltung und Abteilung 202 - Hofburg Innsbruck