Pressestimmen zum Brandereignis

Hier finden Sie Auszüge aus den Medienberichten über den verheerenden Brand der Redoutensäle in der Hofburg Wien am 27. November 1992.
 

Zitate zum Ereignis

"... Zwei weit auseinanderliegende Fenster lassen das Ausmaß der Brandkatastrophe erahnen, die Flammen erhellen den Saal lichterloh. Mehrere Feuerwehrmänner versuchen, von Kranwägen aus den Brandherd zu bekämpfen, der starke Wind lenkt jedoch den Wasserstrahl immer wieder ab. Plötzlich wird es hinter zwei Fenstern, die ungefähr in der Mitte des großen Saales liegen, stockdunkel. "Jetzt ist die Decke eingestürzt" ..." (Quelle: Die Presse 28.11.1992)

"Die Hofburg ist nicht nur Wiens einziges Gebäude, das sämtliche Stilarten von der Gotik bis zum Historismus aufweist", umreißt Wiens Stadthistoriker Univ.Prof. Dr. Felix Czeike die kunstgeschichtliche Bedeutung der ehemaligen kaiserlichen Residenz. "Aber das Kunsthistorische ist natürlich nur ein Teilaspekt. Die Hofburg ist ein Gebäude von historisch-symbolischer Bedeutung, bildete als Sitz der römisch-deutschen und dann der österreichischen Kaiser das Zentrum der Weltmacht." ... (Univ.Prof. Dr. Felix Czeike, +23.4.2006; Quelle: Der Standard 28.11.1992)

"... "Das ganze ist ein Wahnsinn. Was soll man da machen?" Häupl, der gemeinsam mit Bürgermeister Helmut Zilk vom Rathaus zum Brandort geeilt war, blickt resignierend in Richtung Redoutensaal..." (Quelle: Die Presse 28.11.1992)

Brand Redoutensaal - Lipizzanerrettung

"Ein Nationalheiligtum ist gerettet"  Ausschnitte aus dem Artikel in der Presse vom 28. November 1992

"Freiwillige ergriffen beherzt Hilfe und die Halfter der Lippizzaner. Laut hallt der Ruf nach Freiwilligen über den Hof: Es gilt, eines der Nationalheiligtümer zu retten, in der Rangordnung der brennenden Hofburg wohl ebenbürtig: Die Spanische Reitschule muß unbedingt evakuiert werden. Gegen drei Uhr früh werden die Boxen aufgerissen und die Lipizzaner drängen nervös hinaus in die Stallburggasse. Vom "Stammsitz" im steirischen Piber ist der Befehl zur Räumung gekommen. ... "Raus mit den Pferden": Plötzlich stehen Dutzende Schimmel eben in der Stallburggasse. Drängen sich aneinander, gegeneinander. Bis Am Graben laufen sie. Die Stallbesatzung ist Mitten in der Nacht nicht vollständig. ...

"Da hab' ich halt nach einem Zaum gegriffen", sagt eine Nachtschwärmerin. Ihr machen es andere Passanten nach, ... Was weiter tun? Die Lipizzaner müssen endgültig in Sicherheit gebracht werden. Wohin? Auf den Heldenplatz, frei laufen lassen? Nein. In den Volksgarten - das ist die Lösung, der Park ist umzäunt! ... "Kommt, kommt!" Bereiter Johann Riegler nimmt jetzt - um 3:30 Uhr - die Sache in die Hand. Aus der Hofreitschule hat er Kappzäume (Halfterzäume ohne Mundstück) mit langen weißen Leinen geholt, die Lipizzaner sollen wieder eingefangen werden. "Kommen Sie, kennen Sie sich mit Pferden aus? Nein? Macht nichts, das sind Lipizzaner, die sind brav und fromm", ruft er im Hineinlaufen dem "Presse"-Reporter zu."

Stimmen in den Medien zum Wiederaufbau

"... "Wenn alles gut läuft, sind die Vorbereitungsarbeiten in einem halben bis dreiviertel Jahr und der Wiederaufbau in drei bis vier Jahren abgeschlossen - vielleicht rechtzeitig zu den Milleniumsfeiern", meinte Sektionschef Kranzelmayer" (Quelle: Die Presse; Anm. d. Redaktion Sektionschef a.D., Wirtschaftsministerium)

"... Die für die Renovierung etwa des Redoutensaales nötigen Finanzmittel werden aus einem eigenen Budgetansatz beglichen und keinesfalls den anderen Bauvorhaben entzogen." betonte das Finanzministerium gegenüber dem STANDARD." (Quelle: Der Standard 28./29.11.1992)

"... war menschlich berührend, wie viele Wiener sich bereit erklärten, ein Scherflein zur Wiedererrichtung der Redoutensäle beizutragen. ..." (Gerhard Walter, Dieter Kindermann, Claudia Hempe, Christoph Matzi; Quelle: Kronen Zeitung 29.11.1992)

"Die "Spendenaktion Hofburg", die "Die Presse" gemeinsam mit der "Ersten" ins Leben gerufen hat, hat innerhalb einer Woche bereits fast eine Million Schilling (EUR 72.672,83) erbracht. .... Der Zahlschein, der unserer Samstag-Ausgabe beigelegen war, brachte eine Flut an Spenden in Größenordnungen zwischen 50 und 25.000 Schilling (EUR 3,63 und EUR 1.816,82), ..." (kh; Die Presse 11.12.1992)