Volksanwaltschaft und Finanzprokuratur

Volksanwaltschaft und Finanzprokuratur
Foto: Haumer/BHÖ

Singerstraße 17-19, 1010 Wien 
Palais Rottal (690.137)

Allgemeines und Historisches
Unter Maria Theresia (1717-1780) wurden Mitte des 18. Jahrhunderts für Zwecke des Wiener Stadtbanco (Staatsbank) drei Häuser zu einem großen Gebäude zusammengefasst. Die Umgestaltung wird nach neueren Erkenntnissen Franz Anton Pilgram (1699-1761 – ein Schüler Johann Lucas von Hildebrandts) zugeschrieben. Zu dieser Zeit entstand die reichgegliederte barocke Fassade, die Prachttreppe und der Große Innenhof mit seinen einheitlich gegliederten Fassaden.

Die beiden der Singerstraße zugewandten Gebäude sind einerseits das eigentliche "Palais Rottal", welches vermutlich zwischen 1667 und 1683 errichtet wurde und den Erben des Grafen Rottal gehörte (der Name des ursprünglich zweistöckigen Palais wurde später auf das gesamte Gebäude übertragen), und andererseits das Billiotte'sche Stiftungshaus, dass im Grundbuch als das "Armeleuth-Haus im Eckhaus gegen grünen Anger hinein" eingetragen war. Dr. Billiotte, der Leibarzt Kaiser Leopolds I. (1640-1705), widmete es den Armen zur Wohnung und unentgeltlichen Verpflegung. Das ehemals viergeschossige Gebäude mit seiner strengen aber eleganten Fassadengliederung wurde vor 1733 höchstwahrscheinlich von Anton Ospel (1677-1756) errichtet.

Um 1845 wurde ein Stockwerk aufgesetzt und die Attika mit Steinfiguren, die vom Palais des Prinzen Eugen in der Himmelpfortgasse stammen sollen, besetzt. Die Fassaden wurden von oben her zum heutigen Erscheinungsbild zusammengefasst.

In den 50-er Jahren des 19. Jahrhunderts war das Palais Rottal Sitz des k.u.k. Ministeriums für Kultus und Unterricht. Danach folgten wieder Stellen der Finanzverwaltung, wie z.B. die Staatsschuldenkasse oder die Staatszentralkasse. Nach 1945 war das Zentralbesoldungsamt in den Räumlichkeiten des Palais Rottal untergebracht. Nach einer mehrjährigen Generalsanierung zu Beginn der 80-er Jahre, dient das Gebäude bis heute als Sitz für die Finanzprokuratur und die Volksanwaltschaft. Räumlichkeiten im Erdgeschoss sind seit 2005 an die Galerie art mark vermietet.

Nutzer: 
Volksanwaltschaft
Finanzprokuratur
Galerie artmark

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