Bundesministerium für Finanzen

Bundesministerium für Finanzen

Himmelpfortgasse, 1010 Wien 
Himmelpfortg. 6-8b und Johannesg. 5-5a, ehem. Winterpalais Prinz Eugen und ehem. Palais Questenberg-Kaunitz (690.150)

Allgemeines und Historisches - Winterpalais des Prinzen Eugen
Einem Grundbuchsauszug aus dem Jahre 1754 zufolge, geht hervor, dass Prinz Eugen von Savoyen (1663-1736) allmählich vier Liegenschaften in der damaligen Trapotten-(Trabothen-)Gasse, der heutigen Himmelpfortgasse, angekauft hat. 1696 beauftragte er Baumeister Johann Bernhard Fischer von Erlach Pläne für einen Neubau auszuarbeiten. Der Haupttrakt wurde 1697 mit sieben Fensterachsen und einem Portal errichtet. Zusammen mit Johann Bernhard Fischer von Erlach arbeiteten in dieser Phase die Bildhauer Giovanni Giuliani, der die prachtvollen Atlanten am unteren Lauf der Treppe im Stiegenhaus schuf, und der Stukkateur Santino Bussi. Das Treppenhaus ist eine Meisterleistung, da auf engstem Raum eine großartige Wirkung erzielt wird. Am 2. April 1702 erwarb Prinz Eugen die dritte Liegenschaft und somit waren die Voraussetzungen für eine großzügige Erweiterung des Palais auf zwölf Fensterachsen und zwei Portale gegeben. Dieser Seitentrakt wurde 1711 von Johann Lucas von Hildebrandt fertig gestellt.

Erst am 20. Juli 1719 gelang dem Prinzen der Kauf der vierten Liegenschaft in der Himmelpfortgasse. Nun wurde der fünfachsige Bibliothekstrakt von Johann Lucas von Hildebrandt 1723/24 gebaut. Damit erhielt das Palais seine heutige Gestalt: 17 Fensterachsen und drei Portale. Das Winterpalais war von Anbeginn nicht nur eine Privatwohnung. Dort empfing der Hausherr als Präsident des Hofkriegsrates offizielle diplomatische Delegationen, dort fanden Ratssitzungen statt, dort wurden Verträge unterfertigt.

Während der Nacht vom 20. zum 21. April 1736 starb Prinz Eugen an einem Lungenleiden in seinem Winterpalais. 1752 wurde das Gebäude von Maria Theresia (1717-1780) angekauft und für Amtszwecke adaptiert. In diesem Gebäude wurde die oberste Münz- und Bergbaubehörde untergebracht. Ab 1798 war hier der Sitz der k.k. Hofkammer, der obersten Finanz- und Wirtschaftsbehörde. Seit 1848 ist im ehemaligen Palais das Finanzministerium untergebracht.

Von 1967–1973 wurden die Prunkräume generalsaniert. 1985 wurde die Fassade saniert, 1995 wurden im Haupteingang die Fresken freigelegt. Dieses Palais zählt zu den schönsten Barockpalästen Wiens.

Allgemeines und Historisches - Palais Questenberg-Kaunitz
Im frühen 17. Jhd. befanden sich an der Stelle des heutigen Palais zwei Bürgerhäuser und ein kleines Gässchen. Das größere Haus (Johannesgasse 5) erwarb 1628 Gerhard Freiherr von Questenberg von Michael Zeller. Es war ein Freihaus, hinter dem sich ein Garten befand. Das kleinere Haus (Johannesgasse 5a) kam spätestens 1683 auch in den Besitz der Familie Questenberg. Beide wurden aber kaum von der Familie bewohnt, sondern waren vermietet. Um 1699 kündigte Johann Adam Graf von Questenberg die bestehenden Mietverträge, ließ die beiden Häuser niederreißen und an ihrer Stelle ein Barockpalais errichten. Der Architekt ist urkundlich nicht erwiesen, was man aber mit Sicherheit weiß ist, dass Christian Alexander Oedtl bei der Planung mitwirkte. 1718-1724 erfolgte eine Erweiterung des Gebäudes und wurde danach hauptsächlich als Luxusmiethaus für Adelige verwendet.

Als der Bauherr 1752 starb, ging die Liegenschaft an Dominik Fürst Kaunitz. 1810 kaufte der Staat das Gebäude für die Allgemeine Hofkammer an. 1945 brannten zwei Stockwerke des westlichen Seitenflügels aus, wobei auch der prachtvolle Spiegelsaal zerstört wurde.

Heute sind im Palais Questenberg Teile des Finanzministeriums untergebracht. Das Gebäude ist durch einen Hof mit dem Finanzministerium in der Himmelpfortgasse (Winterpalais des Prinz Eugen) verbunden. Das Innere hat seine ursprüngliche Ausstattung zum Teil bewahrt: Das Stiegenhaus mit durchbrochenen Steinbalustraden und Stuckwerk von Santino Bussi sowie im ehemaligen Bibliotheksaal befinden sich Scheinarchitekturen von Gaetano Fantis und ein Deckenfresko von Marcantonio Chiarini.

Ende 2012 wurde die Generalsanierung abgeschlossen.

Nutzer: 
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