Lichtblicke Österreichs: 80 Jahre Freiheit, 70 Jahre Souveränität, 30 Jahre Europa

Mit einer Lichtinstallation am Heldenplatz und der Neuen Burg wird an diese Jubiläen erinnert

Wien (OTS/BHÖ) - Vom 1. Oktober 2025, dem Geburtstag der österreichischen Bundesverfassung, bis Mitte Jänner 2026 verwandelt die Lichtintervention „Lichtblicke Österreichs - Chromotopia Austria“ die Neue Burg der Hofburg Wien und den Heldenplatz in ein monumentales Kunstwerk des Erinnerns, der Gedächtniskultur und der Demokratie.

1945, 1955, 1995: Drei Jahre, die Österreichs Geschichte, Demokratie und Staatsform nachhaltig geprägt haben, feiern heuer besondere Jubiläen. Anlässlich dieser Höhepunkte der Republik setzt die Burghauptmannschaft Österreich gemeinsam mit der renommierten Licht- und Medienkünstlerin Victoria Coeln ein künstlerisches Zeichen.

Die von der Burghauptmannschaft Österreich verwalteten Liegenschaften waren stets Zeugen von gesellschaftlichen und politischen Brüchen und Kontinuitäten Österreichs. Von zentraler Bedeutung ist dabei das Areal der Hofburg Wien, welches nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 politisches Zentrum der Republik und Symbol des Neuanfangs nach Diktatur und Krieg wurde. 1955 trat das Belvedere mit der Unterzeichnung des Staatsvertrags ins Zentrum der Weltöffentlichkeit und sein Balkon wurde Sinnbild der wiedererlangten Souveränität Österreichs. 1995 schließlich feierte Österreich seinen Beitritt zur Europäischen Union. Hofburg, Heldenplatz und Belvedere bildeten damit über Jahrzehnte hinweg immer wieder die Kulisse für zentrale Zäsuren, aber auch für die Kontinuität staatlicher Repräsentation.

In diesem Sinne ist die nächtliche Transformation der Neuen Burg mit drei kraftvollen Symbolen, die in hellem Licht- und Schattenraster erstrahlen, das zentrale Element der künstlerischen Intervention:

  • Für das Jahr 1945 erscheinen auf der linken Seite der Fassade der Neuen Burg die gesprengten Ketten des Bundesadlers. Als ein Sinnbild für das Ende des Zweiten Weltkriegs und die Befreiung Österreichs vom Nationalsozialismus erinnern sie daran, dass auf die Katastrophe von Diktatur und Krieg ein Neubeginn in Freiheit und Demokratie folgte.
  • Für das Jahr 1955 überschreibt der Balkon des Oberen Belvederes, von dem aus am 15. Mai 1955 dem österreichischen Volk der unterzeichnete Staatsvertrag präsentiert wurde, die Mitte der Neuen Burg. Das Lichtkunstwerk macht genau an dieser Stelle ein einzigartiges Phänomen sichtbar: Der dunkle Altan der Neuen Burg verschmilzt im Licht der Projektion vollständig mit dem strahlenden Balkon des Belvederes. Vergangenheit und Zukunft verbinden sich sinnbildlich und beide Orte werden eins. Dieses Symbol steht für das Ende der Besatzungszeit die wiedergewonnene Souveränität Österreichs.
  • Für das Jahr 1995 setzen die Sterne der Europäischen Union auf der rechten Seite der Fassade ein Zeichen für Österreichs Integration in das europäische Friedens- und Werteprojekt sowie für die Öffnung in eine gemeinsame Zukunft, geprägt von supranationaler Gemeinschaft und Wohlstand.

Auch der Heldenplatz als einer der zentrasten Orte der Republik Österreich wird in das Kunstprojekt miteinbezogen: Linien und Symbole, wie die Mauerkrone oder der Adlerkopf des Staatswappens machen großräumig den Platz selbst zum lebendigen Erinnerungs- und Begegnungsraum.
Die Symbole sind in Licht- und Schattenraster eingebettet, Sinnbild für gesellschaftliche Raster. Durch diese werden beide Teile der Installation miteinander verbunden.

Zusätzlich werden auch vertiefende, zeithistorische Texte zu den drei Jubiläen und die künstlerische Intervention online und am Heldenplatz in eigenen Entnahmeboxen kostenfrei zur Verfügung gestellt. Die zeithistorischen Texte stammen von Helmut Wohnout, Generaldirektor des Österreichischen Staatsarchivs, einem ausgewiesenen Experten für die Geschichte der Zweiten Republik.

Die Burghauptmannschaft Österreich lädt alle Bürgerinnen und Bürger herzlich dazu ein, am 1. Oktober 2025 den Auftakt von Lichtblicke Österreichs / Chromotopia Austria mitzuerleben.

  • Ort: Heldenplatz, Hofburg Wien
  • Zeit: ab 20:00 Uhr
  • Beginn der Lichtintervention: ca. 20:15 Uhr

Die Lichtinterventionen laufen ab dem 1. Oktober 2025 täglich bis Mitte Jänner 2026 von Sonnenuntergang bis Mitternacht und nochmals morgens von 5 Uhr bis Sonnenaufgang.

Stimmen zum Projekt

Bundespräsident Alexander Van der Bellen:
„1945, 1955 und 1995 sind Jahreszahlen, die unser Land geprägt haben. Sie stehen für Freiheit, Souveränität und europäische Verbundenheit. Dass diese Jubiläen nun im Herzen unserer Republik sichtbar gemacht werden, ist ein wunderbares Signal.“

Wolfgang Hattmannsdorfer, Bundesminister für Wirtschaft, Energie und Tourismus:

Lichtblicke Österreichs zeigt eindrucksvoll, dass Kultur, Geschichte und Wirtschaftspolitik Hand in Hand gehen. Gerade Kulturprojekte im öffentlichen Raum sind nicht nur Ausdruck unserer Identität, sondern auch starke Impulsgeber für Tourismus, Wertschöpfung und Beschäftigung. Diese Jubiläen erinnern uns daran, dass Österreich seine wirtschaftliche Stärke immer aus Freiheit, Souveränität und europäischer Integration gezogen hat. Sichtbar im Herzen Wiens setzen wir damit ein klares Signal: Österreich bleibt ein weltoffener, leistungsstarker und international gefragter Standort.“

Burghauptmann Reinhold Sahl:
„Die Hofburg Wien und der Heldenplatz sind seit Jahrhunderten das Herzstück unserer Republik. Mit „Lichtblicke Österreichs” verwandeln wir diesen geschichtsträchtigen Ort in ein Symbol für Erinnerung und Zukunft. Die Kraft dieser Symbole ist spürbar. Sie erinnern uns daran, welchen Weg Österreich in den letzten acht Jahrzehnten gegangen ist. Man erkennt, was unsere Republik ausmacht: Freiheit, Souveränität und die europäische Idee.“

Markus Wimmer, Stellvertretender Burghauptmann:
„Die Neue Burg als Projektionsraum für drei prägnante Symbole ist ein bewusster Akt der Sichtbarmachung. Mit diesem Projekt wollen wir den Menschen nicht nur die Orte näherbringen, an denen die Geschichte unseres Landes nachhaltig geprägt wurde, sondern allen Menschen auch die Möglichkeit geben, sich persönlich und individuell an diese Ereignisse zu erinnern, zu gedenken und über die Zukunft unseres Landes nachzudenken.“

Victoria Coeln, Künstlerin:
„Licht, Kunst und Demokratie sind für mich drei lebenswichtige Grundelemente. Licht steht für Neugierde und Erkenntnis, Kunst für Vielfalt und kritisches Fragen, Demokratie für Sicherheit und Freiheit. Aus dieser Verbindung schöpfe ich Mut und Zuversicht für mein künstlerisches Schaffen und das Gestalten unseres Zusammenlebens.“

Helmut Wohnout, Generaldirektor des Österreichischen Staatsarchivs: „Historische Gebäude sind identitätsstiftend und Teil der Erinnerungskultur jedes Landes. Sie sind Teil des kollektiven historischen Gedächtnisses, gerade wenn sich die Ambivalenz der Geschichte in ihnen widerspiegelt.“

 

Nähere Informationen zum Projekt finden Sie hier.

 

Rückfragehinweis:

Burghauptmannschaft Österreich

Abteilung Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

Christian Gepp, BA MA

Tel.: +43 1 53649-814500

Email: presse@burghauptmannschaft.at

Homepage: www.burghauptmannschaft.at

Facebook: www.facebook.com/burghauptmannschaft

 

Die Burghauptmannschaft Österreich sorgt mit ihren rund 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die bautechnische Instandhaltung und Betreuung von über 440 historischen Objekten in Österreich, zu denen neben der Hofburg in Wien und Innsbruck weitere historische Anlagen, wie Schloss Belvedere, Kartause Mauerbach, Schloss Ambras sowie die ehemaligen Konzentrationslager Mauthausen, Gusen, Melk und Ebensee zählen.